Unterschiede zwischen Ahmadi und Nicht-Ahmadi-Muslimen

Es wird oft gefragt:

„Was ist der Unterschied zwischen Ahmadis und Nicht-Ahmadis, sind sie beide Muslime, und warum gibt es ständig eine Debatte zwischen ihnen?“

Nicht-Ahmadis haben behauptet, dass Ahmadis keine Muslime seien, während die Ahmadis selbst für sich beanspruchen, diejenigen zu sein, die wirklich den wahren Lehren des Islam folgen. Wie kann entschieden werden, wessen Forderung die Wahre ist? Der einfachste Weg, diese Angelegenheit beizulegen ist, das Urteil im Heiligen Koran zu suchen, von dem alle Muslime glauben, ob sie nun Ahmadis oder Nicht-Ahmadis sind, dass er das offenbarte Wort Gottes ist.

Doch zuerst sollte klargestellt werden, dass mit Nicht-Ahmadis die Mehrzahl der Muslime in allen Teilen der Welt gemeint ist, die die Botschaft der Ahmadiyyat nicht akzeptiert; aber natürlich kann es einige einzelne Muslime unter ihnen geben, die in ihrem Glauben und Benehmen vom Hauptstrom der Gedanken und Praktiken abweichen.

Nun wollen wir die Streitfrage zwischen Ahmadis und Nicht-Ahmadis im Lichte des Heiligen Qur-ân analysieren. Kapitel 2, Vers 286 legt dar:

„Dieser Gesandte glaubt an das, was zu ihm herabgesand wurde von seinem Herrn, und (also) die Gläubigen: sie alle glauben an Allah, und an Seine Engel, und an Seine Bücher, und an Seine Gesandten (und sprechen): „Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten, und sie sagen: „Wir hören und wir gehorchen. Uns Deine Vergebung o unser Herr! und zu Dir ist die Heimkehr.“

Dieser Vers fasst in einigen Worten die Punkte zusammen, an die jeder wahre Muslim glauben muss.

Glaubensartikel aller Muslime

Natürlich glauben alle Muslime an Allah und Seine Engel, Bücher und Gesandten, aber wenn wir die Essenz dieses Glaubens studieren, finden wir einen sehr grossen Unterschied zwischen Ahmadis und Nicht-Ahmadis.

Wir wollen zuerst den Glauben an Allah betrachten.

Allah:

Alle Muslime glauben an die Existenz Allahs. Sie alle glauben, dass Er der Eine Gott ist, ohne Partner und dass Er das höchste Wesen ist, Das das Universum erschaffen hat und alles, was in diesem ist.

Aber wenn es zu Seinen Kräften und Attributen kommt, werden wir einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Glauben der Ahmadis und der Nicht-Ahmadis finden.

Nicht-Ahmadis glauben, dass Gott sie sehen und hören, aber nie zu ihnen sprechen kann. Sie glauben, dass Er in der Vergangenheit zu den Menschen zu sprechen pflegte, das nun aber eingestellt hat. Er hört sich ihre Gebete an, aber Er beantwortet sie nicht. Er hat das Universum erschaffen und all das niedergesandt, was Seine Schöpfungen brauchten, dann setzte Er Sich hoch auf Seinen Thron im Himmel, um ruhig zu beobachten, was Seinem Königreich geschah. Er pflegte in der Vergangenheit Seine Gesandten zu schicken, um ihr Volk zu leiten, aber Er hat aufgehört, dies jetzt zu tun. Sie glauben, dass die Muslime heute in Ordnung sind und keinen göttlichen Führer brauchen, um ihnen den wahren Weg Gottes zu zeigen, denn alles ist im Qur-ân enthalten.

Was Ahmadis betrifft, so glauben sie, dass Gott ein lebendiger Gott ist, und da Er sie sieht und hört, spricht Er auch zu ihnen.

So wie Er in der Vergangenheit sprach, so spricht Er auch heute noch zu Seinen wahren Dienern. Keine Seiner Kräfte kann jemals aufhören zu funktionieren. Er hört die Gebete der aufrichtigen Bittsteller und beantwortet sie. Er lebt nicht nur hoch im Himmel, sondern Er lebt auch sehr nah und in Seinen wahren Verehrern.

So wie Er im Heiligen Koran sagt:

„Wir sind ihm (dem Menschen) näher als die Halsschlagader.“ (50:17)


Es ist wahr, dass Er Seine Schöpfungen mit all dem versorgt hatte, was sie brauchten, aber trotzdem sendet Er immer noch Seine Versorgung herab, wann immer sie von ihnen gebraucht werden, und Er wird es immer fortsetzen, Seine Schöpfungen mit all ihren Bedürfnissen zu versorgen, denn Er ist der Grosse Erhalter.

Es ist wahr, dass Er den Heiligen Qur-ân niedergesandt hat, der all die göttliche Führung enthält, die der Mensch wahrscheinlich bis zum Ende der Zeit benötigen könnte, aber dennoch glauben die Ahmadis, dass ein Muslim Gottes Hilfe braucht, um den richtigen Weg zum Nachfolgen der Lehren des Qur-ân gezeigt zu bekommen.

Ahmadis glauben, dass keiner seinen Schöpfer wirklich kennen kann, solange er nicht eine lebendige Verbindung zu Ihm hat. Niemand kann Gott erreichen, solange er nicht von Gott Selbst geführt wird. Darum hat Gott Seine Verehrer das qur-ânische Gebet gelehrt:

„Führe uns auf dem geraden Weg.“ (1:6)


Die Ahmadis glauben, dass Gott immer da ist, um Seine wahren Diener zu führen und um sie zu unterstützen, schickt Er Seine Engel hernieder.

Dies führt uns zum zweiten Glaubensartikel, der den Glauben an die Engel betrifft.

Engel:

Alle Muslime glauben an die Existenz der Engel. Sie alle glauben, dass diese Wesen sind, im Dienste Gottes ergeben, um bestimmte Aufgaben zu verrichten.

Aber die Vorstellungen der Nicht-Ahmadi-Muslime sind sehr verschieden von denen der Ahmadis, was das Wesen der Engel betrifft.

Nicht-Ahmadis denken, dass die Engel irgendwie seltsame und mysteriöse Wesen seien, die mit ihren Flügeln umherfliegen, die wir jedoch nicht sehen können. Leute pflegten sie in der Vergangenheit zu sehen und durch sie Botschaften von Gott zu empfangen, und sie kamen, um Gottes wahren Dienern Hilfe zu bringen, wann immer sie diese nötig hatten. Aber sie glauben, dass all dies heute nicht mehr geschehen kann.

Was die Ahmadis anbelangt, so glauben sie nicht an diese merkwürdige Vorstellung von Engeln. Sie glauben, dass Gott den Engeln die Kontrolle, die Leitung und die Oberwachung der Angelegenheiten der physischen Welt anvertraut hat. Neben diesem ist es ihre schwere Aufgabe, Gottes Botschaften und Seinen Willen zu Seinen Dienern zu tragen. Also sind die Engel die Mittel, durch die Gott mit Seinem Volk kommuniziert und durch die er ihnen Seine Offenbarungen hinabsendet.

Daher beinhaltet der Glaube an die Engel auch den Glauben an Offenbarung. Was die Flügel der Engel betrifft, so glauben Ahmadis, dass diese ein Symbol für Kraft und Fähigkeit sind, weil die Engel die Offenbarungen tragen, durch die sich die göttlichen Attribute manifestieren. Sie glauben, dass die Engel heute immer noch dieselbe Aufgabe verrichten, wie sie es in der Vergangenheit zu tun pflegten, und dass sie immer noch die göttlichen Botschaften von Gott Seinen wahren Dienern übermitteln, denn Gott sagt im Heiligen Qur-ân:

„Die aber sprechen „Unser Herr ist Allah”, und dann standhaft bleiben – zu ihnen steigen die Engel nieder (und sprechen): „fürchtet euch nicht und seid nicht betrübt, sondern freuet euch des Paradieses, das euch verheissen ward. Wir sind eure Freunde in diesem Leben und im Jenseits. In ihm werdet ihr alles haben, was eure Seelen begehren, und in ihm werdet ihr alles haben, wonach ihr verlangt – eine Gabe von einem Vergebungsreichen, Barmherzigen.” (41:31-33)


Diese Verse legen klar dar, dass die Engel Gottes nicht nur zu den Propheten Gottes niederstiegen, sondern auch zu Seinen wahren Dienern, die Ihn alleine verehren und Seinen Geboten gehorchen.

Die Nicht-Ahmadis verleugnen das Herabsteigen von Offenbarung in der jetzigen Zeit, und somit verneinen sie ihren Glauben an die Engel, und sie ignorieren diesen sehr deutlichen Vers des Heiligen Qur-ân.

Was die Ahmadis betrifft, so glauben sie nicht nur, dass Offenbarung weiterhin vom Himmel herabsteigt, sondern sie beweisen dies auch praktisch. Viele wahre und aufrichtige Ahmadis heute geniessen eine lebendige Verbindung mit ihrem Schöpfer, und durch sie offenbart Gott viele Seiner Kräfte, und Er zeigt viele Zeichen, in ihrer Unterstützung beweisen sie somit, dass Gott wahrhaftig zu ihnen spricht, und dass Er wirklich Seine Engel niedersendet, um sie zu unterstützen.

Manche von ihnen werden so vollkommen dem Dienste Gottes ergeben, dass sie so werden, als ob sie selbst Engel im Bild eines Menschen wären. Somit werden sie die Verkörperung der Engel auf der Erde.

Der dritte Glaubensartikel ist der Glauben an die Bücher Gottes oder die göttliche Schrift.

Bücher Gottes:

Wiederum sind es alle Muslime, die an die göttliche Quelle all der Bücher, die von Gott offenbart wurden, glauben, und natürlich glauben sie alle, dass der Heilige Qur-ân das letzte göttliche Buch ist, das das vollendete Gesetz und die perfekte Führung beinhaltet, der die Menschheit bis zum Ende der Zeit folgen muss. Aber wenn es wiederum auf das Praktizieren der Lehren des Heiligen Qur-ân ankommt, sehen wir, dass die Nicht-Ahmadi-Muslime nur mit Worten an ihn glauben und nicht durch aktives Verhalten.

Es ist natürlich unmöglich, in diesem begrenzten Raum alle Lehren des Heiligen Qur-ân zu behandeln, aber nur um der Erläuterung willen folgen nun einige Beispiele.

Zu allererst, da der Heilige Qur-ân das perfekte göttliche Buch ist, sollte ihm gebührender Respekt zuteil werden, aber wir sehen, dass die Nicht-Ahmadi-Muslime es heute entehren. Es ist wahr, dass sie das Buch physisch respektieren, und sie platzieren es hoch oben auf ihren Bücherschränken, aber zur selben Zeit glauben sie einiges, was es entehrt.

Zum Beispiel glauben sie, dass einige Verse des Heiligen Qurân, die in den Anfangsstadien offenbart wurden, durch andere aufgehoben wurden, die später offenbart worden waren. Dies degradiert die Position des Heiligen Qur-ân, der das endgültige und perfekte Wort Gottes ist, und der dies betrachtend erklärt:

„Falschheit kann nicht daran herankommen, weder von vorn noch von hinten. Es ist eine Offenbarung von einem Allweisen, Preiswürdigen.“ (41:43)


Wie kommt es, dass irgendjemand, nachdem er so eine deutliche, göttliche Aussage gelesen hat, denken kann, dass auch nur ein Vers des Heiligen Qur-ân aufgehoben wurde.

Die Ahmadis glauben, dass alle diese Verse, von denen die anderen Muslime glauben, dass sie aufgehoben sind, einfach von ihnen missverstanden und missinterpretiert worden sind.

Ahmadis glauben, dass nicht einmal ein einziger Buchstabe des Heiligen Qur-ân jemals aufgehoben werden kann. Gott ist fähig, Seine endgültige Botschaft an die Menschheit zu perfektionieren, bevor Er sie dem Menschen schickt.

Der Heilige Qur-ân lehrt seinen Anhängern auch, fleissig danach zu streben, die Botschaft des Islam friedlich und nicht mit Gewalt zu verbreiten. Er sagt:

„Rufe auf zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:126)


Die Ahmadis sind die einzigen Muslime heutzutage, die diesen Lehren des Heiligen Qur-ân in korrekter Weise folgen. Alle friedlichen Mittel nutzend, übermitteln die Mitglieder der weltweiten Ahmadiyya Muslim Gemeinde die Botschaft des wahren Islam den Menschen, die sich noch nicht der Schönheiten dieser göttlichen Religion bewusst sind.

Den Anweisungen des Gründersas der Gemeinde und denen seiner gewählten Nachfolger folgend, zeigen sie durch ihre eigene Persönlichkeit die wahren Lehren des Islam, und somit erklären sie den anderen in Praxis, was der Islam wirklich ist. Sie bemühen sich hart unter Einsatz ihres Geldes, ihrer Zeit ihres Lebens und allem, was ihnen gehört, um die Sache Allahs, und das ist es, was man wahren „Jihaad” nennt.

Andererseits sehen wir, dass die Mehrheit der Nicht-Ahmadi-Muslime sich nicht einmal um die Verbreitung des Islam in der Welt kümmern. Einige von ihnen erfreuen sich sehr weltlicher Angelegenheiten, so dass sie alles vergessen, was ihre Pflichten gegenüber ihrem Schöpfer und Seiner Religion betrifft. Andere sind sich ihrer Religion bewusst, praktizieren sie jedoch in einer sehr passiven Weise. Sie versuchen zwar selbst, den Lehren des Islam zu folgen, aber sie bemühen sich nicht im Geringsten, diese Botschaft anderen zu übermitteln.

Einige sagen einfach, dass Gott sehr mächtig ist und dass Er auf Seine Religion Selber achten kann. Aber natürlich gibt es immer noch einige unter ihnen, denen die Notwendigkeit der Verbreitung der islamischen Botschaft in der Welt bewusst ist. Leider tun sie dies oft auf gewaltsame Art und Weise, und sie haben einige falsche Ansichten über die wahre Bedeutung des Strebens auf dem Wege Allahs, was im Arabischen „Jihaad” genannt wird. Sie glauben, dass der Islam in der Vergangenheit mit dem Schwert verbreitet wurde und deshalb heute immer noch mit Gewalt verbreitet werden muss. Sie ignorieren den deutlichen qur-ânischen Befehl:

„Es soll kein Zwang sein im Glauben. Gewiss, Wahrheit ist nunmehr deutlich unterscheidbar von Irrtum.“ (2:257)


Sie verstehen nicht, dass die Wahrheit sehr deutlich ist für Jemanden, der daran interessiert ist, sie zu sehen. Einige von ihnen glauben auch, dass es tugendhaft ist, alle Nicht-Muslime auf der Welt zu töten, und indem sie diesen unwahren Glauben halten, werden sie sehr gewalttätig, verbreiten Terrorismus und verursachen eine Menge Mord und Blutvergiessen. So ist es, dass sie, statt die Menschen dem Islam näher zu bringen, zu dem Grund geworden sind, der die Menschen von ihm wegzieht.

Eine weitere Lehre des Heiligen Koran ist die Einheit der Muslime. Gott befiehlt ihnen das, indem er sagt:

„Und haltet euch allesamt fest am Seile Allahs; und seid nicht zwieträchtig.“ (3:104)


Dieser Vers weist die Muslime an, sich alle zusammen unter dem Banner des wahren Islam zu vereinen.

Wenn wir nun die Nicht-Ahmadi-Muslime heutzutage betrachten, finden wir sie in eine endlose Anzahl von Sekten aufgeteilt. Nicht nur, dass sie sich zerstritten haben und sich über die wahren Lehren des Islam uneinig sind, sondern sie bekämpfen sich gegenseitig bitterlich und schlagen sich. Es ist sehr traurig heute zu sehen, dass in verschiedenen Teilen der Welt die Muslime sich gegenseitig umbringen, anstatt ihre Kräfte zu vereinen und gegen das Böse zu einem starken Element vereint zu kämpfen.

Andererseits sehen wir, dass die Ahmadi-Muslime in einem Körper vereint sind und dass sie unter einer Führung allein friedlich den Islam verteidigen und die Kräfte bekämpfen, die seinen Fortschritt bedrohen.

Man könnte sagen, dass die Ahmadiyya Muslim Gemeinde noch eine weitere Sekte ist, die sich vom Hauptkörper des Islam abgetrennt hat und von dessen rechtem Weg abgekommen ist, aber dies ist nicht wahr, denn wenn man die Geschichte von Ahmadiyyat untersucht und wie es gegründet wurde, wird man deutlich sehen, dass nie ein rebellisches Motiv hinter ihrer Gründung stand.

Der Gründeras der Gemeinde war nie an weltlichen Gewinnen oder Macht interessiert. Er lud die Leute demütig dazu ein, den wahren Lehren des Islam zu folgen, die durch die vergangenen Jahrhunderte hindurch vergessen worden waren. Er war nie daran interessiert, selbst zu einem Führer zu werden, aber er lud die Menschen immer ein, sich unter dem Banner des Islam zu vereinen und ihren wahren Schöpfer anzubeten.

Dies beweist schon die Wahrheit seines Anspruches, ein göttlicher Reformer zu sein, denn Gott sagt im Heiligen Qur-ân:

„Es geziemt einem Menschen nicht, wenn Allah ihm das Buch und die Herrschaft und das Prophetentum gibt, dass er zu den Leuten spricht: ‚Seid meine Diener statt Allahs’; sondern: ‚Seid einzig dem Herrn ergeben, da ihr ja die Schrift lehrt und euch (in sie) vertieft.’ Noch dass er euch gebieten sollte, die Engel und die Propheten zu Herren anzunehmen. Würde er euch Unglauben gebieten, nachdem ihr euch (Gott) ergeben habt?“ (3:80-81)


Diese Verse liefern ein sehr wichtiges Erkennungsmerkmal um die Wahrhaftigkeit irgendeines Beanspruchenden des Prophetentums oder einer göttlichen Mission zu beurteilen. Wir können deutlich sehen, dass der Gründeras der Ahmadiyya Muslim Gemeinde seine Wahrhaftigkeit bewiesen hat, gemäss dem, was in diesen Versen erwähnt ist, denn sein wahres Ziel war es, die Leute dazu einzuladen, Allah zu verehren und einzig Ihm ergeben zu sein. Seine Anhänger lehnten sich auch nie gegen ein qur-ânisches Gebot auf oder schändeten es.

Andererseits wurden sie selbst allen möglichen Angriffen der anderen Muslime ausgesetzt, und sie ertragen diese aggressiven Angriffe immer noch mit grosser Duldung und Geduld. Sie wichen nie vom richtigen Weg des Islam ab, im Gegenteil, sie kehrten eigentlich zu ihm zurück und vereinten sich zusammen unter seiner Flagge. Es ist offensichtlich, dass der Samen zur Einheit der Muslime einmal mehr von Ahmadiyyat in der Welt gesät wurde.

Nun kehren wir zurück zu dem ursprünglichen Vers, mit dem ich begann, um zum letzten Glaubensartikel zu kommen, an den jeder Muslim glauben sollte. Dies ist der Glauben an die Propheten Gottes.

Propheten Gottes:

Es besteht ein fortwährender Streit zwischen Ahmadis und Nicht-Ahmadis die Propheten betreffend. Zuerst unterscheiden sie sich in ihrem Glauben über die vergangenen Propheten. Nicht-Ahmadis schliessen aus den Geschichten, die im Heiligen Qur-ân erwähnt werden, dass diese Propheten viele Sünden begangen haben. Aber die Ahmadis sind anderer Ansicht. Sie glauben, dass die Hauptmission der Propheten Gottes war, die göttlichen Gebote zu ihrem Volk zu bringen und auch selbst nach diesen zu handeln, so dass sie zu perfekten Vorbildern wurden, denen andere dann folgen konnten. Das bedeutet, dass die göttlichen Propheten nie sündigen können, denn sonst wären sie ein schlechtes Beispiel für ihre Anhänger. Gott Selbst hat sie auserwählt, und Er weiss, wer dazu geeignet ist, Ihn zu repräsentieren.

Er sagt im Heiligen Koran:

„Allah weiss am besten, wohin Er Seine Botschaft legt.“ (6:125)


Deshalb weiss Gott am besten, wer geeignet ist, Sein Botschafter zu sein und wer nicht. Es ist unmöglich, dass Gott der Allmächtige, einen Botschafter auswählt, der irgendwie Sünden begeht oder Ihm in irgendeiner Weise ungehorsam ist.

Ahmadis glauben auch, dass die qur-ânischen Geschichten über die vergangenen Propheten nicht lediglich Erzählungen der Vergangenheit sind, sondern dass sie in sich grosse Weisheit tragen und den Muslimen viele Lektionen erteilen. Sie glauben auch, dass diese Geschichten Prophezeiungen über zukünftige Ereignisse enthalten.

Ein weiterer Streitpunkt zwischen Ahmadis und Nicht-Ahmadis ist das, was sie über Jesusas, den Sohn der Maria glauben.

Nicht-Ahmadis schreiben Jesusas einige Kräfte zu, die nur Gott besitzen kann. Zum Beispiel glauben sie, dass er tote Menschen ins Leben zurückrufen und lebende Vögel aus Ton erschaffen konnte. Sie glauben auch, dass er nie starb, sondern dass er jetzt irgendwo im Himmel lebt und dass er eines Tages auf die Welt zurückkommen wird, um die Muslime zu retten und den Sieg des Islam herbeizuführen.

Ahmadis glauben, dass, obwohl Jesusas, Sohn der Maria ein wahrer göttlicher Prophet war, er dennoch ein gewöhnlicher Mensch war, wie jeder andere auch. Die Wunder, von denen berichtet wird, dass er sie vollbrachte, haben alle eine symbolische Bedeutung. Also bedeutet seine Fähigkeit, die Toten zum Leben zu erwecken, dass er den Menschen spirituelles Leben einhauchen konnte, die der Spiritualität beraubt waren. Die Schöpfung der Vögel bedeutete, dass er gewöhnliche Leute dazu bringen konnte, zu erhöhten spirituellen Rängen zu gelangen, so wie Vögel sich hoch in den physischen Himmel aufschwingen und seine erhabenen Regionen erreichen.

Ahmadis glauben auch, dass Jesusas nicht am Kreuz starb, aber sie glauben nicht, dass er danach nie starb und dass er mit seinem physischen Körper in den Himmel gehoben wurde, weil dies gegen das göttliche Naturgesetz ist. Sie glauben, dass er nach seiner Befreiung von der Kreuzigung in den Osten emigrierte, um die göttliche Botschaft den Resten der jüdischen Stämme Israels zu überbringen, die in diesen Regionen lebten. Er kam bis nach Kaschmir und starb dort eines natürlichen Todes, als er 120 Jahre alt war.

Was die Prophezeiungen über sein zweites Erscheinen angeht, so glauben die Ahmadis, dass dies bedeutet, dass eine andere Person kommen wird, die ihm vollkommen ähnelt und die mit einer Mission beauftragt ist, die der seinen gleicht. Genau in derselben Art und Weise wie Jesusas es selbst in der Bibel erklärte, als er klarstellte, dass das Erscheinen von Johannes dem Täufer in der Tat die Erfüllung der Prophezeiung aus dem alten Testament ist, die die zweite Ankunft von Eliasas betraf.

Ahmadis glauben, dass die Prophezeiungen, die das zweite Erscheinen Jesuas, Sohn der Maria, betreffen, durch die Ankunft von Hazrat Mirza Ghulam Ahmadas, dem Verheissenen Messias, der vor 100 Jahren in Qadian/ Indien lebte, erfüllt wurden. So wie der Messias der Juden kam, um deren Religion zu reformieren, so kam auch der Messias der Muslime, um deren Islam wiederzubeleben und die falschen Glaubensvorstellungen zu korrigieren, die sich in ihn eingeschlichen hatten. Er belebte wieder seine wahren Lehren, die dem Heiligen Prophetensaw des Islam vor über 1400 Jahren offenbart worden waren.

Die Nicht-Ahmadis haben einige Glaubensaspekte, die den Heiligen Prophetensaw selbst betreffen, und die seine herausragende Position beschädigen.

Der Heilige Prophetsaw:

Neben vielen anderen falschen Glaubenspunkten glauben sie, dass er der letzte Prophetsaw war und dass er auf die Welt kam, um der grössten göttlichen Segnung ein Ende zu bereiten.

Die Ahmadis glauben, dass er nicht der letzte Prophetsaw war, sondern das Siegel der Propheten, und es gibt einen grossen Unterschied zwischen diesen beiden Punkten. Sie glauben, dass er der letzte gesetzbringende Prophet war, der das perfekte und endgültige göttliche Gesetz und die Leitung für die Menschheit brachte, und dass er der Beste aller Propheten war und das beste Vorbild, das mit allen göttlichen Segnungen zur Menschheit kam, weil Gott ihn im Qur-ân anspricht, indem Er sagt:

„Wir entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten.“ (21:108)


Ahmadis glauben, dass die Segnungen des Prophetentums das Beste aller göttlichen Geschenke ist, deshalb konnte der Heilige Prophetsaw nicht kommen, um die Menschheit dieser grossen Segnungen zu berauben, sondern – im Gegenteil – kam er, um seine wahren Anhänger zu lehren, wie sie diesen erhöhten spirituellen Rang erreichen könnten.

Dies wird durch den Vers des Heiligen Koran bestätigt, der lautet:

„Wer Allah und dem Gesandten gehorcht, soll unter denen sein, denen Allah Seine Huld gewährt hat, nämlich unter den Propheten, den Wahrhaftigen, den Blutzeugen (Märtyrern) und den Gerechten; und das sind die besten Gefährten.“ (4:70)


Dieser Vers erklärt, dass jeder, der Allah und dem Heiligen Prophetensaw gehorcht, eine dieser vier erhöhten spirituellen Positionen erlangen kann und zu den Propheten, den Wahrhaftigen, den Märtyrern oder den Rechtschaffenen gezählt werden kann. Also kann ein vollkommen ergebener Muslim zur Position des Prophetentums gelangen.

Dies wurde von Hazrat Mirza Ghulam Ahmadas erreicht, der der ganzen Welt bewies, dass sogar heute noch jeder zu dieser erhöhten spirituellen Position gelangen kann, vorausgesetzt, dass er vollkommen den Schritten des Heiligen Prophetensaw folgt.

Die Nicht-Ahmadi-Muslime glauben nicht an sein Prophetentum, und so ist ihr Glaube gemäss dem Vers 2:286, mit dem ich begann, nicht vollständig, denn dieser Vers endet, indem er sagt, dass die wahren Gläubigen keinen Unterschied zwischen Gottes Gesandten machen! So ist es also nicht genug für einen Muslim, an einige Propheten zu glauben, sonder es ist auch wesentlich, dass er an alle Propheten Gottes glaubt, ohne einen Unterschied zwischen ihnen zu machen. Wenn zu irgendeiner Zeit Gott Selbst – aus Seiner unbegrenzten Weisheit heraus – gesehen hatte, dass die Welt einen göttlichen Reformer braucht, dann ist es für jeden bindend, ihn zu akzeptieren.

Der Verheissene Messiasas kam zur Welt, als ein grosses Bedürfnis nach ihm bestand. Er kam, als der Islam, die vollkommene und endgültige göttliche Religion, aus allen Richtungen angegriffen wurde und als seine wahren Lehren missverstanden und in manchen Fällen sogar von den eigenen Anhängern verworfen wurden. Seine Ankunft brachte eine spirituelle Revolution in die Welt, was durch seine wahren Anhänger in allen vier Richtungen der Welt offenbar wird. Neben der spirituellen Überlegenheit der Ahmadis sollten wir nicht die anderen Aspekte ihres Vorranges und ihrer Vorherrschaft vernachlässigen.

Wenn wir die Mitglieder der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde heute beobachten, so werden wir sehen, dass sie verglichen mit anderen Muslimen von der Anzahl her sehr gering sind und sehr wenig weltliche Mittel zur Verfügung haben, und doch sind die Dienste, die sie dem Islam leisten, nie von allen anderen muslimischen Sekten zusammen gezeigt oder geleistet worden, und dies beweist, dass die göttliche Hilfe und Unterstützung immer auf ihrer Seite ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde heute die einzigen Muslime sind, die das Khalifat geniessen, die göttliche Einrichtung, die von Gott versprochen wurde, nur den wahren Muslimen verliehen zu werden.

Allah sagt im Heiligen Koran:

„Verheissen hat Allah denen unter euch, die glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewisslich zu Nachfolgern (Khalifa) auf Erden machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte; und dass Er gewisslich für sie ihre Religion befestigen wird, die Er für sie auserwählt hat; und dass Er gewisslich ihren (Stand), nach ihrer Furcht, in Frieden und Sicherheit verwandeln wird.“ (24:56)


Gott hat Sein Versprechen wirklich erfüllt, da die Ahmadis die wahren Gläubigen sind, die die wirklich guten Taten verrichten, Allah hat sie heute zu Seinen einzigen Nachfolgern auf der Welt gemacht. Die Ahmadis sind heute die einzigen Menschen, die die Sicherheit des wahren göttlichen Khilafat geniessen. Sie arbeiten alle als ein starker Körper, einem Führer folgend, um die Einheit Gottes in der Welt zu befestigen, und durch die Gnade Allahs sind sie immer erfolgreich in ihrer Mission.

Die Botschaft des wahren Islam hat schon die vier Ecken der Welt erreicht, aufgrund der Bemühungen der Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, die schnell in ihrer Anzahl wachsen.

Quelle: Maha Dabbous, Hadayatullah Hübsch, Die Unterschiede zwischen Ahmadi und Nicht-Ahmadi-Muslimen, Verlag der Islam, 1994, S.17-32