Jesus (as) in Kashmir

Forscher auf den Spuren Jesu in Kaschmir

Eine genaue Analyse der Geschehnisse um die Kreuzigung Jesu bringt zutage, dass Jesusas keineswegs am Kreuz gestorben sein kann. Zwar wird er ans Kreuz genagelt, doch kurz darauf wieder abgenommen, schwerverletzt und ohnmächtig. Nach einigen Tagen wird er wieder von etlichen Menschen gesehen, darunter auch von seinen Jüngern. Diese stellen fest, dass er noch die Wunden der Kreuzigung am Körper aufweist. Diejenigen, die er trifft, weist er ausdrücklich darauf hin, über die Begegnung mit ihm zu schweigen. Beim Treffen mit seinen Jüngern macht er ihnen klar: Er ist Jesusas, wie er leibt und lebt, und keineswegs ein Geist bzw. eine immaterielle Erscheinung. Zu diesem Zweck speist er mit ihnen und lässt sie seinen Körper berühren (Lukas 24:39-43, Johannes 20:24-27).

Alle diese Details lassen nur den Schluss zu, dass Jesusas die Kreuzigung überlebt hatte, diese Tatsache jedoch unter Verschluss halten wollte. Denn er fühlte sich in Galiläa nicht mehr sicher (Matthäus 28:10). Es stand für ihn fest: Er musste auswandern. Doch wohin sollte er gehen? Er war nicht irgendjemand, der in eine beliebige Region emigrieren könnte. Er hatte einen göttlichen Auftrag zu erfüllen und die Wahl seines Refugiums sollte etwas mit diesem Auftrag zu tun haben. im Matthäus-Evangelium berichtet Jesusas davon, dass er zu den verlorenen Schafen Israels entsandt worden sei (Matthäus 10:5f). Was sind aber die “verlorenen Schafe”?

Nach dem Tode des Königs Salomons im Jahre 920 vor Christus zerfiel die hebräische Nation, und zwei Staaten entstanden. Zum Königreich Judäa gehörten zwei Stämme Juda und Benjamin, das israelische Königreich im Norden umfasste die übrigen zehn Stämme. In den folgenden Jahrhunderten fielen benachbarte Grossmächte in diese Länder ein. Ein Grossteil ihrer Bewohner wurde zwangsweise in den östlichen Regionen angesiedelt. Im Jahre 586 vor Christus überfiel der babylonische Herrscher Nebukadnezar das Land Judäa, nahm die meisten Einwohner gefangen und verschleppte sie nach Babylon. Durch solche schweren Schicksalsschläge wurde das hebräische Volk in weiter östlich gelegene Reiche verschleppt und verstreut. Nur einer Minderheit gelang es später, in ihre angestammte Heimat Judäa bzw. Königreich Israel zurückzukehren.

Zur Zeit Jesu lebte also nur ein kleiner Teil der Juden in Palästina. An jene verlorenen “Schafe” Israels musste Jesusas denken, denn er hatte die Aufgabe, sie zu finden und ihnen das Evangelium zu verkünden. Er selbst hatte vorausgesagt, wie im Johannes-Evangelium zu lesen ist:

“ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören.“ (Johannes 10:16)

Das heisst, Jesusas war überzeugt und hielt es für notwendig, die verlorenen Schafe Israels aufzusuchen. Nun, nachdem es für ihn gefährlich geworden war in Judäa, verliess er diese Gegend. Wohin ist er jedoch gegangen? Weshalb wird von vielen gesagt, er sei nach Indien gereist und sein Grab befinde sich in Kaschmir (Nordindien)?

Im Neuen Testament selbst findet man keine Hinweise auf eine Reise Jesu in jene Länder. Nach den Ereignissen, die auf die Kreuzigung folgen, endet die Geschichte Jesu, und seine Spur verliert sich im Dunkeln. Man gibt sich mit einer vermeintlichen Himmelsfahrt zufrieden (Markus 16:19, Lukas 24:51, Apostelgeschichte 1:9ff).

Für Jahrhunderte gab es in den christlichen Ländern nur diese Erklärung, weshalb die überragende historische Figur und der grosse Reformer Jesusas von Nazareth unerwartet von der Bildfläche verschwindet. Wahrscheinlich müssten diese Geschichten verbreitet werden, um zu vermeiden, dass irgendjemand auf den Gedanken kommt, Jesusas konnte noch leben.

In der Neuzeit machen sich Reisende und Forscher auf den Weg, um fremde Welten zu erkunden. Im Osten und Westen gewinnt man neue Erkenntnisse, das menschliche Wissen wird enorm erweitert. In dieser Zeit unternehmen Forscher ausgedehnte Reisen auch im Orient, Persien, Afghanistan, Indien. In einigen Gegenden stossen die Forscher auf Überraschungen. So in Afghanistan, dessen Bewohner davon berichten, dass sie Bani Israeliten seien. J. P. Ferrier, der ein Buch über die Geschichte der Afghanen schrieb, hielt die Afghanen für diejenigen, die die zehn Stämme von Israel repräsentierten.

Ein anderer Forscher, George Moore, veröffentlichte ein Buch “The Lost Tribes”, in dem er mehrere Gründe dafür angab, weshalb die Afghanen und die Kaschmiris von den Israeliten stammen. Dazu gehört die Beobachtung, dass diese Nationen in ihren Gesichtszügen und im Körperbau grosse Ähnlichkeit mit den Juden aufweisen; oder ihr Anspruch, den sie von jeher erheben, sie stammten von den zehn Stämmen von Israel ab; in Afghanistan gebe es überraschend viele Familien und Orte mit jüdischen Namen. Kaschmiris und Afghanen haben Gebräuche und Gepflogenheiten, die eindeutig als jüdisch zu identifizieren sind. So gab es sowohl bei den Kaschmiris und als auch bei den Afghanen Eid-Fassakh, was offenbar an das jüdische Passah-Fest erinnert.

Es liegt also nahe, dass Jesusas zur Erfüllung seiner Mission diese Länder besuchte, wo die Kinder Israels lebten. Zumindest wissen wir von seinem Apostel Thomas, dass dieser nach Indien reiste (Thomas-Evangelium, noch heute gibt es in Indien Thomas-Christen). Er predigte in vielen Teilen von Indien und gründete Kirchen im Südwestindien, also auch in Madras (Buchanan, Christian Researchers in India, S. 220). Es wird berichtet, dass Apostel Thomas Jesusas sehr liebte und eifrig darum bemüht war, Jesusas überallhin zu folgen. Reiste er auf den Spuren Jesu Christias nach Indien, oder sogar mit Jesusas?

Der Antwort näher kommen wir durch ein altes Sanskrit-Buch namens Bhavishya maha purana (Bhavishya Maha Purana, Bombay 1959, pp. 465f. Verse 17-32. Zitiert nach Khan, Deliverance from the Cross, London 1978) verfasst 115 n. Chr.. Darin finden wir über den grossen Raja Shalewahin folgende Überlieferung:

“Der Raja Shalewahin ging zu einem Gipfel der Himalajas. Dort, mitten im Land Hun, fand der mächtige König auf einem Berg eine würdevolle Person mit weisser Gesichtsfarbe und in weissen Gewändern. Shalewahin fragte ihn, wer er sei? Er antwortete mit Freude: ‘Erkenne mich, den Sohn Gottes, von einer Jungfrau geboren. Ich bin der Prediger der Mlachha Religion und befolge wahre Prinzipien.‘ Darauf sagte der König: ‘Was ist deine Religion?‘ Er antwortete: ‘O Mahraj, als Wahrheit verschwand und Tradition (maryada) im Land Mlachha zerstört wurde, erschien ich dort als Massih. Durch mein Werk litten die Schuldigen und die Bösen, und auch ich litt durch sie.‘ Darum gebeten, seine Religion weiter zu erklären, sagte er: ‚Es ist Liebe, Wahrheit und Reinheit des Herzen und deshalb werde ich Massih genannt.‘”

Dieser alte Bericht, der heute noch im Original nachgelesen werden kann, erwähnt mehrmals das Wort Massih (Messias). Die Begebenheit soll sich um etwa 78 n. Chr. zugetragen haben. Es ist offensichtlich, dass der hier beschriebene Heilige kein anderer als Jesusas selbst ist. Eine grosse Überraschung hält für uns ein 1975 publiziertes Buch “Among the Dervishes” (Unter den Derwischen) parat. Der Verfasser forschte jahrelang unter den verschiedenen Sufis des Orients und traf in Afghanistan auf eine Gemeinde. Diese nennen sich “Gefolge des Isâ (Jesus), Sohn der Maryam (Maria)”. Sie nennen sich im allgemeinen Muslim und bewohnen viele Dörfer im westlichen Afghanistan, in einer Gegend, deren Zentrum die Stadt Herat bildet. Lassen wir den Verfasser, O. M. Burke, selbst zu Wort kommen:

“Ich hatte oft von ihnen gehört, doch ich dachte, dass sie von den europäischen Missionaren aus Ostpersien konvertiert wurden… Doch nach ihren eigenen Berichten und was ich selbst beobachten konnte, scheinen sie einer weitaus älteren Quelle zu entstammen… Es muss etwa Tausend solcher Christen geben. Ihr Oberhaupt ist Abba Yahyâ (Vater Johannes), er kann die Folge ihrer Lehrer 60 Generationen zurück aufsagen, bis Isâ (Jesus), Sohn der Maria, von Nazara (Nazareth), der Kaschmiri. Nach den Berichten dieser Leute entrann Jesusas der Kreuzigung, wurde von Freunden versteckt, die ihm halfen, nach Indien zu fliehen… er liess sich in Kaschmir nieder, wo er als ein alter Lehrer verehrt wird, mit dem Namen Yus Asaf. Angeblich aus diesem Lebensabschnitt Jesu hätten diese Leute ihre Botschaft bezogen.”

Der Autor berichtet, er hätte sich mit dem Abba unterhalten, einige Lehren des heutigen Christentums könne er anerkennen. So berichtet er, ihr Lehrer predigte, einen weltlichen Beruf zu haben. Dann schreibt er weiter:

“Die Überlieferungen des Messias (Gesalbten) ist das Heilige Buch dieser Gemeinschaft. Sie glauben nicht an das Neue Testament, oder vielmehr sagen sie, diese Überlieferungen seien das Neue Testament, und die Evangelien, die wir hätten, seien teilweise wahr, doch seien sie von Leuten verfasst worden, die die Lehren des Meisters nicht kannten.”

Der Autor erwähnt abschliessend auch, dass er von der Frömmigkeit dieser Menschen sehr beeindruckt war und dass der Abba sagte, dass es eine Zeit kommen werde, da die Menschen die wahre Botschaft Jesu erkennen würden. In diesem Bericht ist vor allem der andere Name Jesu interessant: Yus Asaf. Es kommt darin auch die Tatsache vor, dass Jesusas schliesslich ein Kaschmiri wurde, also sich dort niederliess. Im Khanyar-Viertel, in der Altstadt von Srinagar, befindet sich ein Mausoleum. Nach den mündlichen und schriftlichen Überlieferungen der bedeutenden Menschen in Srinagar, liegt in diesem Grabmal ein Prophet begraben, der Yus Asaf heisst. Er kam nach Kaschmir vor ca. 1900 Jahren und wurde auch Prinz genannt. Ein historisches Werk, Tarikh-i-Azami von Kaschmir, das vor ca. 200 Jahren verfasst wurde, sagt über dieses Grabmal folgendes:

“Das Grabmal neben dem Grabmal des Sayyed Nasr-ud-Din wird im allgemeinen Grabmal eines Propheten genannt. Er war ein Prinz, der aus einem fremden Land nach Kaschmir kam…”

Es ist eine Tatsache, dass Jesusas in Indien lebte. Zahlreiche Beweise und Dokumente bestätigen dies. Seine Reise nach Indien diente dem Zweck, seine Mission zu vollenden, die Gott ihm aufgetragen hatte, nämlich die verlorenen Schafe Israels zu versammeln (Matthäus 10:6; 15:24; 23:37). In Kaschmir in Indien, wo viele Nachkommen der Israeliten lebten und leben, erkannte man ihn als einen wahren Gesandten Gottes und hält sein Andenken noch heute in Ehren. Sie nannten ihn Yus Asaf, oder Jesusas der Versammler.

Vor 1400 Jahren offenbarte Gott den Heiligen Koran und vertraute diese Lehre dem Propheten Muhammadsaw an. Der Koran berichtete schon damals in vielen Versen, dass Jesusas die Kreuzigung überlebte, und dass Gott ihm und seiner Mutter auf einem Hügel mit einer grünen Talmulde und dem fliessenden Wasser von Quellen Zuflucht gewährte. Diese Beschreibung trifft auf Kaschmir zu. Jesusas starb keinen verfluchten Tod am Kreuz, sondern starb eines natürlichen Todes, nachdem er seine Mission, allen Schafen Israels das Evangelium zu verkünden, erfüllt hatte. Er wurde, so berichtet der Koran, von Gott zu höchsten spirituellen Höhen erhöht.

Quelle: Ahmadiyya Musim Jamaat, Jesus in Kaschmir, Verlag der Islam, S. 21-31