Das Tahajjud-Gebet

Seid regelmässig im Tahajjud-Gebet

Sodann heisst es in der dritten Bedingung, dass man das Tahajjud-Namaz verrichten soll. Allah sagt im Heiligen Qur’an:

„Verrichte das Gebet beim Neigen der Sonne bis zum Dunkel der Nacht, und das Lesen des Qur’ans bei Tagesanbruch. Wahrlich, die Lesung des Qur’ans bei Tagesanbruch ist besonders angezeigt. Und verrichte dazu das Tahajjud in der Nacht – das wird ein Zusätzliches für dich sein. Dein Herr wird dich alsbald zu einem löblichen Rang erheben.“ (17:79, 80)

Hadhrat Bilalra berichtet, dass der Heilige Prophetsaw sagte:

„Ihr solltet regelmässig das Tahajjud-Namaz verrichten, denn dies war die Handlungsweise früherer rechtschaffener Menschen, und es ist ein Mittel zur Erlangung der Gottesnähe. Diese Gewohnheit hält von Sünde ab, beseitigt alle Schlechtigkeiten und schützt vor körperlichen Krankheiten.“ (Tirmidhi, abwaab-ud-da’waat)

In einem Hadith berichtet Hadhrat Abu Hurairahra, dass der Heilige Prophetsaw sagte:

„Im letzten Drittel der Nacht steigt Allah zum untersten Himmel herab und spricht: ‚Gibt es jemanden, der zu Mir betet und dessen Gebet Ich erhören soll? Gibt es jemanden, der Mich um Vergebung bittet und dem Ich vergeben soll? Gibt es jemanden, der Mich um Versorgung bittet und dem Ich Versorgung schenken soll? Gibt es jemanden, der Mich um Befreiung von seinem Leid bittet und den Ich von seinem Leid befreien soll?’ Auf diese Weise spricht Allah, bis der Morgen dämmert.“ (Masnad Ahmad bin Hanbal, Bd. II, S. 521, herausgegeben in Beirut)

Sehr viele Leute schreiben mit der Bitte um Gebete. Doch wenn sie auch selbst die erwähnte Methode umsetzen würden, so würden sie auch erleben, wie die Segnungen Gottes auf sie herabregnen. Hadhrat Abu Hurairahra berichtet, dass der Heilige Prophetsaw sagte:

„Allah spricht: ‚Wer Meinen Freund anfeindet, dem erkläre Ich den Krieg. Mein Diener kann mit keiner anderen Sache so sehr Meine Nähe erlangen wie mit dem, was Mir gefällt und was Ich ihm als Pflicht auferlegt habe. Und durch Nawafil kommt Mir Mein Diener so nah, dass Ich beginne, ihn zu lieben. Und nachdem Ich ihn zu Meinem Freund gemacht habe, werde Ich zu den Ohren, mit denen er hört, zu den Augen, mit denen er sieht, zu den Händen, mit denen er greift, zu den Füssen, mit denen er läuft; d.h., Ich erledige Seine Angelegenheiten. Wenn er Mich um etwas bittet, so gewähre Ich es ihm; und wenn er bei Mir Zuflucht sucht, so gewähre Ich ihm Zuflucht‘.“ (Bukhari, kitab-ur-riqaaq, Kapitel at-tawaadhu’i)

Hadhrat Abu Hurairahra berichtet, dass der Heilige Prophetsaw sagte:

„Möge Allah dem Menschen gnädig sein, der des Nachts aufsteht und das Namaz verrichtet und auch seine Ehefrau weckt; und wenn sie zögert, ihr Gesicht mit Wasser besprenkelt, um sie zu wecken. Ebenso möge Allah der Frau gnädig sein, die des Nachts aufsteht und das Namaz verrichtet und auch ihren Ehemann weckt; und wenn er zögert, sein Gesicht mit Wasser besprenkelt, um ihn zu wecken.“ (Abu Daud, kitab-us-salaat)

Der Verheissene Messiasas sagte:

„Unsere Jama’at sollte sich das Tahajjud-Namaz zur Pflicht machen. Man sollte zumindest – wenn nicht mehr – zwei Raka’at beten, denn auch dann wird man in jedem Fall Gelegenheit zum Bittgebet finden. Die Bittgebete um diese Zeit haben eine besondere Wirkung, weil sie mit wahrer Pein und mit Inbrunst dargebracht werden. Wie kann ein Mensch, solange da nicht Pein und Kummer im Herzen sind, aus einem angenehmen Schlaf erwachen? Schon das Erwachen um diese Zeit sorgt daher für einen Seelenschmerz, der während des Bittgebets in einen Zustand der Ekstase und Erregung versetzt, und eben diese Erregung und Unruhe führen dazu, dass das Bittgebet erhört wird. Wenn er aber säumig und nachlässig im Aufstehen ist, so ist es offensichtlich, dass er nicht diese Pein und den Kummer im Herzen verspürt, denn Kummer raubt den Schlaf. Wenn er aber aus seinem Schlaf erwacht, so zeigt dies, dass er solche Pein und Kummer verspürt, die stärker sind als der Schlaf und ihn darum geweckt haben.“ (Malfuzaat, Bd. II, S. 182, neue Auflage)

Er fagte:

„Wacht des Nachts auf und betet, dass Allah euch Seinen Weg weisen möge. Auch die Gefährten des Heiligen Prophetensaw haben ihre Erziehung stufenweise erlangt. Was waren sie zuvor? Wie ein Samen, den der Landwirt sät. Dann bewässerte sie der Heilige Prophetsaw. Er betete für sie. Der Samen war gesund und der Boden fruchtbar; so zeitigte er durch die Bewässerung hervorragende Früchte. So wie der Heilige Prophetsaw schritt, so schritten auch sie. Sie warteten nicht auf die Nacht oder den Tag. Ihr sollt mit aufrichtigem Herzen bereuen. Steht zum Tahajjud auf, betet zu Gott, reinigt eure Herzen, behebt eure Schwächen und richtet eure Worte und eure Taten nach dem Willen Gottes.“ (Malfuzaat, Bd. I, S. 28, neue Auflage)

Quelle: Der 5. Khalifa der Ahmadiyya Muslim Jamaat: Mirza Masroor Ahmad, Die Bedingungen des Bai`at, Verlag der Islam, 1. Auflage, 2007, S. 77-80